Yukatan ist eine Halbinsel in Nordamerika, die das karibische Meer vom Golf von Mexiko trennt. Der Großteil der Halbinsel gehört zu Mexiko, nur ein kleiner Teil im Süden liegt auf dem Gebiet von Belize und Guatemala. In Mayathan, der Sprache der Maya, hieß die Halbinsel Yucal Peten, oder auch Mayab („Land der Maya“). Zur Herkunft des spanischen Namens Yucatán gibt es eine Legende: als die Spanier neu in Yukatan angekommen waren, fragten sie die einheimischen Maya nach dem Namen des Landes. Die Maya antworteten: „Yuk ak katán“, was bedeutet: „ich verstehe dich nicht“. Und so kam der Legende nach die Halbinsel Yukatan zu ihrem spanischen Namen.
Im mexikanischen Teil der Halbinsel Yukatan liegt der Bundesstaat Quintana Roo mit seiner traumhaft schönen Karibikküste und den Touristik Zentren Cancún und Playa del Carmen. Dann ist da der gleichnamige Bundesstaat Yucatán, der für seine Maya Ruinen berühmt ist, und der dem internationalen Tourismus weniger bekannte Bundesstaat Campeche.
Ein großer Teil der Halbinsel Yukatan ist von dichtem tropischen Dschungel bedeckt. Im Süden, im Grenzgebiet von Quintana Roo, Campeche, dem Petén im Norden Guatemalas und dem westlichen Belize, liegt das größte zusammenhängende Dschungelgebiet Mittelamerikas. Leider sind die Wälder durch starke Abholzung gefährdet. Nach Norden zu wird das Klima der Halbinsel trockener, und der tropische Dschungel weicht Trockenwäldern und Savannen.
Im nördlichen Teil der Halbinsel Yucatán gibt es keine Seen oder Flüsse. An wenigen Stellen lassen sich Sümpfe oder Teiche mit ungenießbarem schlammigen Wasser finden. Die gesamte Unterseite der Halbinsel ist jedoch von einer sogenannten „Süßwasserlinse“, einer wasserführenden Schicht, bedeckt. Der Boden aus Kalkstein ist von einem riesigen System unterirdischer Flüsse durchzogen. An vielen Stellen ist der poröse Kalkstein auch eingebrochen, und es finden sich die berühmten „Cenotes“, die Zugang zum unterirdischen Süßwasser bieten. Von den Maya wurden sie oft als Trinkwasserquellen genutzt, für den Tourismus bieten sie heute oft die Gelegenheit zum erfrischenden Bad, zum Schnorcheln oder Tauchen. Touristen sollten jedoch nicht auf eigene Faust in die unterirdischen Flüsse eindringen, da dort Gezeiten herrschen und Unkundige sehr leicht ertrinken können.
Auch heute noch sind die Maya die größte Bevölkerungsgruppe der Halbinsel Yukatan, und in vielen Regionen wird Mayathan gesprochen. Die Maya waren auch nach Ankunft der Spanier noch äußerst kriegerisch und rebellierten bis ins frühe 20. Jahrhundert (!) gegen die europäischen Besatzer und die Zugehörigkeit zu Mexiko. Wegen der rebellischen Maya wurde das Territorium von Quintana Roo erst 1974 als Bundesstaat von Mexiko anerkannt.
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