Ek Balam, Yucatán
Ek Balam ist ein erst seit wenigen Jahren freigelegtes Zentrum der Kultur der Maya in der Nähe der Stadt Valladolid auf der Halbinsel Yucatán in Mexiko. Die Stätte befindet sich im Urwald 30 km nördlich von Valladolid und 240 km entfernt von der Küstenstadt Cancún. Der Name Ek Balam bedeutet übersetzt "Schwarzer Jaguar".
Der frühesten Spuren der Siedlung reichen bis in die Zeit zwischen etwa 100 - 300 n.Chr. zurück. Ihre Blütezeit erlebte sie 700 - 1000 n.Chr. Etwa ab dem Jahr 1200 dürfte der Abstieg des Kultzentrums begonnen haben. |
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Das von einem doppelten Mauerring umschlossene Zentrum von Ek Balam ist ungefähr 1,25 km² groß. Außerhalb der Mauern erstreckt sich die Siedlung auf einer Fläche von knapp 12 km². Durch den äußeren Mauerring führen mehrere Durchgänge, von denen fünf Sacbés (gepflasterte Straßen der Maya) ausgehen: die längeren ziemlich genau nach den Haupt-Himmelsrichtungen, der kürzeste nach Südsüdwesten.
Um den nördlichen Hof sind drei wirklich beeindruckende Bauten angeordnet.
Ek Balam wird dominiert von dem heute meist Akropolis genannten Gebäude, dessen alter Name in Inschriften als Sac Xoc Naj (Weißes Haus des Lernens) angegeben wird. Es handelt sich wahrscheinlich um das größte bisher erhaltene Gebäude der Maya-Kultur im Norden der Halbinsel Yucatán. Das Gebäude hat eine rechteckige Form von 160 m Länge und etwa 70 m Breite. Der höchste Teil ragt noch heute 31 m über dem Gelände auf, war ursprünglich aber noch um etwa 6 m höher. Nach den Inschriftentexten war ein wichtiger Herrscher Ukit Kan Lek Tok', der zwischen 770 und 801 n.Chr. im Amt war. Er erbaute die Akropolis, in der er auch hinter dem Schlangemaulportal der 4. Etage beerdigt wurde. |
Das Gebäude besitzt 6 Stockwerke und umfasste nach dem gegenwärtigen Wissensstand mindestens 72 Räume. Die Hauptfassade liegt im Süden, in der Mitte verläuft eine mehrfach unterbrochene Treppe bis zum nur noch in kleineren Resten erhaltenen höchsten Stockwerk, das nur aus einem Raum bestand.
Rechtwinkelig zur Akropolis liegen zwei ähnlich gestaltete (bisher nicht ausgegrabenen) Baukomplexe mit 80 und 110m Längsausdehnung und heute noch über 20 m Höhe. Nur einzelne Wandteile sind über dem Schutt sichtbar. Beide Bauten sind bisher nicht archäologisch untersucht worden.
Rechtwinkelig zur Akropolis liegen zwei ähnlich gestaltete (bisher nicht ausgegrabenen) Baukomplexe mit 80 und 110m Längsausdehnung und heute noch über 20 m Höhe. Nur einzelne Wandteile sind über dem Schutt sichtbar. Beide Bauten sind bisher nicht archäologisch untersucht worden.
Im Bereich des südlichen Hofes findet sich eine große Zahl sehr unterschiedlicher Bauten, die auch aus verschiedenen Zeitabschnitten stammen.
Am stadtseitigen Ende des Sacbé, der nach Süden führt, befindet sich auf einem dreistufigen Sockel ein Gebäude, das eigentlich nur aus vier dicken, rechteckigen Mauerteilen besteht, die zusammen einen kleinen Innenraum einschließen, der nach vier Seiten durch schmale oder breite Eingänge geöffnet war.
In Verlängerung des Sacbé geht man über ein Rampe zu den breiten Eingängen, auf den anderen Seiten führen Treppen zu den schmalen Eingängen. Der Innenraum war ursprünglich überdeckt, das Gewölbe wurde rekonstruiert.
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Neben dem beschriebenen Torbau befindet sich ein komplexes Gebäude, das auch als ovaler Palast bezeichnet wird.
Eigentlich handelt es sich um ein längeres rechteckiges Gebäude, an das sich ein runder Teil anschließt, der in 6 Stufen erbaut worden war. Während der rechteckige Teil aus Reihen von Räumen auf zwei Niveaus gebildet wird, handelt es sich bei dem runden Teil um einen mächtigen Pyramidensockel, auf dessen oberster Ebene ein keiner einräumiger Tempel steht, zu dem von Norden her eine breite Treppe hinaufführt. |
In Verlängerung des Ballspielplatzes befinden sich die Zwillingsbauten, zwei fast identische Gebäude auf einem hohen Sockel, zu dem von Osten her Treppen hinaufführen. Die Bauten verfügen jeweils nur über zwei schmale Eingänge, die in einen kleinen Innenraum führen. Die Fassade dieser Bauten war mit reicher Stuckdekoration überzogen.
Der ungefähr in Nord-Süd Richtung verlaufende Ballspielplatz liegt zwischen zwei älteren Gebäuden, deren Räume und Fassaden er teilweise überdeckt.
Es handelt sich um einen Ballspielplatz mit sehr breiten Reflex-Schrägen und niedriger vertikaler Begrenzungswand. Auf die älteren Gebäude führte von Osten bzw. von Westen eine Treppe zu einem auf dem Dachniveau gelegen kleinen Tempelgebäude. Diese Bauten zeigen auch Fassaden mit niedrigen Säulen und Friesbändern. |
Im Südosten des südlichen Hofes liegt eine große Plattform mit einer sehr breiten Treppe auf der Westseite (nur teilweise rekonstruiert). Auf der Plattform findet sich nur ein sehr kleines und niedriges Tempelgebäude, das deutlich an die kleinen Tempel der Ostküste von Yucatán erinnert.
Packliste für Ek Balam, Adresse und Öffnungszeiten
Packliste für den Besuch in Ek Balam: bequemes Schuhwerk, biologisch abbaubare Sonnencreme, Sonnebrille, Sonnenhut, Wasserflasche.
Adresse: etwa 190 km östlich von Mérida, Yucatán, über die Autostraß Carretera 295 Richtung Tizimín. Ungefähr 7 km nach dem Dorf Temozón gibt es eine Abzweigung nach Santa Rita, dort über die nördliche Ausfahrt nach ca. 2 km liegt die Abzweigung nach Ek Balam. Öffnungszeiten: Montag-Sonntag 8:00-17:00 Uhr Kontakt: Centro INAH Yucatán 01 (999) 9 44 00 33, 9 44 00 43 und 9 44 40 68 direccion.yuc@inah.gob.mx |
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